Unsere Geschichte

"Ich hätte nicht gedacht, dass das Forum Russische Kultur eine solche Entwicklung nimmt", schrieb 2007 eine Gütersloher Unternehmerpersönlichkeit. Franz Kiesl schmunzelt, wenn er diesen Satz der Anerkennung wiedergibt, und sagt dazu verschmitzt: "Ich auch nicht."

In der Tat war anfangs nicht zu ahnen, welches Netz an Beziehungen sich einmal ergeben würde und welches Ausmaß das Wirken des Vereins erreichen könnte.

Die Unterstützung durch Gastfamilien und Sponsoren, die Arbeit von Vorstand, Beirat und sehr vielen zusätzlichen Helfern, die Beitritte neuer Mitglieder und die offenen Türen bei Organisationen und Institutionen haben diese Entwicklung möglich gemacht.

Der Geist der Bürger, die 1991 St. Petersburger Künstler einluden und nach der ersten Begegnung einen Verein gründeten, ist lebendig geblieben und hat sich über die Jahre weiter verstürkt und verbreitet.

Diese Erfahrung gibt Franz Kiesl Anlass zu seiner mutigen Aussage: "Alles, was jetzt ist, ist der Ausgangspunkt für das, was kommt - und das, was kommt, ist größer als das, was ist."

Und nun zur Erinnerung:

1989 war die Begeisterung über den Fall des Eisernen Vorhangs groß! Viele von uns Deutschen wollten Kontakte nach Osten - natürlich auch zu Russen und nach Russland.

Im Frühjahr 1991 laden Gütersloher Bürger, die ein Zusammentreffen mit Künstlern aus St. Petersburg organisieren wollen, Maler, Puppenspieler, Musiker und Sänger aus der russischen Metropole an der Newa nach Gütersloh ein, die von einem Fernsehteam begleitet werden. Es entstehen gleich beim ersten Besuch Freundschaften, die bis heute halten. Schon im Herbst des gleichen Jahres wird aus dieser Initiative ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Die Gründer geben ihn den Namen FORUM RUSSISCHE KULTUR GÜTERSLOH e. V. 1. Vorsitzender des Forums ist Bankdirektor Friedrich Springorum. Nach seiner Versetzung nach Brüssel ist Ende 1993 die Wahl eines neuen Vorstands und seines Vorsitzenden notwendig. Die neu gewählten Vorstandsmitglieder wählen Franz Kiesl zum 1. Vorsitzenden.

1992 veranstaltet das Forum vom 1. bis 8. März eine "Russische Musikwoche".

1993 ist der Kammerchor "Rossika" der St. Petersburger Philharmonie zum ersten Mal in Gütersloh. Der Verein zählt 48 Mitglieder.

1994 gibt es vom 8. bis 18. September mit elf Veranstaltungen die "Russische Kulturwoche". An der Eröffnung dieser Veranstaltungsreihe nimmt Kulturattaché Tamara Meshocha von der Botschaft der Russischen Föderation teil. Das ist eine wichtige Begegnung mit Folgen, auf die später noch eingegangen wird. Der TV- & Radio-Kinderchor aus St. Petersburg gibt sein erstes Konzert in Gütersloh.

1995 lädt das Forum das Künstlerehepaar Prof. Eduard Gratsch (Violine) und Valentina Vasilenko (Klavier) zu Konzerten ein. Mit dieser Begegnung und Veranstaltung wird ein Grundstein gelegt, auf dem sich wertvolle Beziehungen des Vereins entwickeln, denn Prof. Gratsch ist in Russland ein hoch geschätzter Künstler.

1996 organisiert das Forum zwei Benefiz-Konzerte mit dem Orchester des Lyzeums der Musikakademie Minsk und einer Ballettaufführung der Minsker Ballettakademie. Der große Saal der Stadthalle ist beide Male ausverkauft. Den Benefiz-Erlös von 9.000 DM erhalten drei Vereine, die für geschädigte Tschernobyl-Kinder tätig sind. Bei dieser Veranstaltung sind Vladimir Skworzow, Botschaftsrat der Republik Belarus, und seine Gattin zu Gast.

1997 beteiligt sich der Verein an den "Russischen Kulturtagen" der Gütersloher Stadtbibliothek. Professor Eduard Gratsch gibt mit seinem "Orchester Moskowja" ein Wohltätigkeitskonzert, für das WDR-Intendant Fritz Pleitgen die Schirmherrschaft übernimmt. Den Benefizanteil von 6.300 DM erhält der WDR zur Weiterleitung an das Kinderkrankenhaus in Perm, für dessen Aufbau und Ausbau sich Fritz Pleitgen stark engagiert. Außerdem gibt es ein Benefizkonzert mit dem Folklore-Ensemble Blisvitskaja aus Minsk. Der Spendenanteil von 2.750 DM geht wieder an drei Vereine, die geschädigte Tschernobyl-Kinder unterstützen.

1998 beginnt die Beziehung zur Stiftung "Neue Namen" in Moskau. Tamara Meshocha, die 1994 als Kulturattaché bei der Eröffnung der "Russischen Kulturwoche" Gast war, stellte nach ihrer Rückkehr ins Außenministerium in Moskau den Kontakt zwischen den "Neuen Namen" und dem Forum her. Junge Musikerinnen und Musiker, die von der Stiftung "Neue Namen" gefördert werden, geben im großen Saal der Stadthalle ein Konzert. Iwetta N. Woronowa, Gründerin und Präsidentin der Stiftung, trifft sich in Gütersloh mit Elfie Wörner, Witwe des früheren NATO-Generalsekretärs, die sie bei einer Begegnung in Rom kennen lernte. Iwetta Woronowa und Elfie Wörner haben ein Gespräch mit Liz Mohn, der Förderin des Gesangswettbewerbs "Neue Stimmen". Seit dieser Zeit organisiert die Moskauer Stiftung die Vorauswahl der russischen Bewerber für die Teilnahme am Gesangswettbewerb "Neue Stimmen".

1999 gibt das Kammerorchester "Serenade" aus Eriwan/Armenien unter Leitung von Eduard Topchian ein Konzert. In Anwesenheit des Botschaftsrates Alexander Masslakow von der Russischen Föderation singt Vladimir Samsonov (Bariton) und spielt Michail Aptekman (Piano) in der Liebfrauenkirche. Als weiterer Höhepunkt ist der Auftritt des Knabenchors der Glinka-Chorschule, St. Petersburg, unter der Leitung von Vladimir Beglezov in der vollbesetzten Kirche "Zum Guten Hirten" zu erwähnen. Das Forum vermittelt für den Chor Konzerte in mehreren Städten der Region und auch im Kölner Dom.

2000 ist das Kammerorchester "Serenade" aus Eriwan zum zweiten Mal in Gütersloh. Gütersloh feiert in diesem Jahr "175 Jahre Stadt Gütersloh". Eduard Topchian, künstlerischer Leiter von "Serenade", komponiert die Melodie zu der von Beiratsmitglied Heinz Pastel verfassten "Hymne an Gütersloh". Diese wird am 4. Februar vom Orchester "Serenade" mit dem Gesang des Ligensa-Chors unter Leitung von Beiratsmitglied Manfred Ligensa uraufgeführt. Für den Knabenchor der St. Petersburger Glinka-Chorschule organisiert das Forum acht Auftritte, darunter auch in Gütersloh. Die "Neuen Namen" sind zum dritten Mal in Gütersloh. Der Verein erhält am 11. Dezember die Ehrenmedaille "Förderpreis 2000" des Deutsch-Russischen Forums, Berlin, als Anerkennung für das Engagement für Völkerverständigung und Kulturaustausch. Gewürdigt wird das Wirken durch Altbundespräsident Richard von Weizsäcker.

2001 ist das Jahr des zehnjährigen Jubiläums. Der Verein hat 76 Mitglieder. Das Jahresprogramm beginnt mit dem Konzert des Kammerorchesters "Serenade" aus Eriwan, das zum dritten Mal Gast in Gütersloh ist. Es gibt die erste Reise des Forums nach Russland. St. Petersburg ist das Ziel. 75 Personen nehmen teil. Das 10jährige Jubiläum wird in St. Petersburg mit befreundeten Künstlern im Scheremetjew-Palast, dem heutigen Achmatowa-Museum, gefeiert. Die Arbeit des Forums wird vom Vorsitzenden des Bereichs Kultur und Wissenschaft im Parlament der Stadt St. Petersburg, Leonid Romankov, und vom Duma-Abgeordneten Oleg Tschernischev gewürdigt. Reiseteilnehmer und russische Künstler nehmen an einem großen Festessen im "Eichensaal" des Fürst-Wladimir-Palastes teil. Die Feier des 10-jährigen Bestehens findet in Gütersloh am 2. September mit über 100 Gästen in den Räumen der Sparkasse statt. Gäste sind Bürgermeisterin Maria Unger, Vizekonsul Andrejew vom Generalkonsulat der Russischen Föderation, Leonid Romankov aus dem St. Petersburger Parlament, Iwetta N. Woronowa, Präsidentin der Stiftung "Neue Namen" und Martin Hoffmann, Geschäftsführer des Deutsch-Russischen Forums in Berlin, der in seiner Rede die Einzigartigkeit des Forums hervorhebt. Aus dem Konzertprogramm des Jahres 2001 sind die Musikveranstaltungen der "Neuen Namen" zu nennen, die am 3. und 4. September stattfinden und einen Benefizanteil von 1.000 DM für die Kinderneurochirurgie der Burdenko-Klinik in Moskau erbringen. Den jungen Musikern der "Neue Namen" wird ein Auftritt bei einer Festveranstaltung des Deutsch-Russischen Forums in Berlin vermittelt werden.

2002 nehmen elf Kinder und Jugendliche aus dem Kreis Gütersloh auf Einladung der Stiftung "Neue Namen" eine Woche lang an Meisterkursen der Sommerschule "Neue Namen" in Susdal teil. Die Reise finanziert die Gütersloher "Zinkann-Stiftung für Musikpflege" und den Aufenthalt sowie die Meisterkurse die Stiftung "Neue Namen". Die Teilnehmer spielen im November mit den jungen, von der Stiftung "Neue Namen" geförderten Musikerinnen und Musikern im großen Saal der Stadthalle. Daneben ist das Konzert dort mit dem Pianisten Danil Kramer hervorzuheben, dessen virtuoses Spiel dem sympathischen Künstler großen Applaus der 600 Besucher bringt. Es gibt wieder eine Reise nach St. Petersburg und die erste Reise nach Moskau mit jeweils 29 Teilnehmern.

2003 veranstaltet die Stadt Gütersloh die "Russische Kulturwoche", die 2001 zwischen Bürgermeisterin Maria Unger und Leonid Romankov verabredet wurde. Das russische Zentralfernsehen ist mit einem Team vertreten. In der Zeit vom 9. bis 16. November sind 44 russische Gäste in Familien in Gütersloh und angrenzenden Städten untergebracht. Neben den "Neuen Namen" und deren Begleitung ist auch der Kammerchor "Rossika" aus St. Petersburg zu Gast. Es finden während der "Russischen Kulturwoche" statt: - Russisch-orthodoxer Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche mit Erzbischof Dr. Marx aus München, musikalisch gestaltet vom Kammerchor "Rossika" - Konzert der "Neuen Namen" gemeinsam mit Preisträgern des Wettbewerbs "Jugend musiziert" Leitung des Dirigenten Malte Steinsiek (Gütersloh) - Deutsch-Russischer Abend mit 264 Güsten im kleinen Saal der Stadthalle, darunter Bürgermeisterin Maria Unger, Präsidentin Iwetta N. Woronowa von der Stiftung "Neue Namen",Botschaftsrat Wladimir Najdenov von der Botschaft der Russischen Föderation, Generalkonsul Dr. Georgi Gerodes vom Generalkonsulat in Bonn-Bad Godesberg, Kulturminister Alexander Konev vom autonomen Gebiet Chanty Mansijsk und Staatssekretär a. D. Prof. Heinz Ruhnau. Durch Vermittlung des Forums gibt der Kammerchor "Rossika", St. Petersburg, ein Konzert im Rahmen des "Russischen Sommers" auf Gut Böckel (Kreis Herford), bei dem Generalkonsul der Russischen Föderation Dr. Georgi Gerodes mit Gattin Gäste sind. Das Forum vermittelt drei Jugendlichen der "Neuen Namen" die musikalische Gestaltung für die Feier des 10jährigen Jubiläums des Deutsch-Russischen Forums in Berlin. Nach St. Petersburg reisen im April 46 und nach Moskau im Mai 25 Teilnehmer.

2004 gibt es 56 neue Mitglieder! Es ist das erste Jahr, in dem vier Reisen veranstaltet werden:

Januar Reise nach Chanty Mansijsk mit 40 Teilnehmern
April Reise nach St. Petersburg mit 64 Teilnehmern
September Reise nach Irkutsk mit 30 Teilnehmern
Oktober Reise nach St. Petersburg mit ebenfalls 64 Teilnehmern.

Bei der Irkutsk-Reise begeistert Vladimir Spivakov die Reiseteilnehmer mit seinem Konzert im Rahmen des "Festivals der Sterne am Baikal". - Viele der fast 200 Reiseteilnehmer werden Mitglieder, weil sie von den Erlebnissen und Begegnungen beeindruckt sind. Das Programm in Chanty Mansjisk war so einmalig, dass zu empfehlen ist, die Eindrücke in der Rubrik "Reiseberichte" nachzulesen. Zum ersten Mal wird die Wanderausstellung "Missa Mystica" präsentiert, die die "Spiritualität und Kunst Russlands" mit 32 Fotos dokumentiert. Die Ausstellung ist zu sehen im Russischen Haus für Wissenschaft und Kultur in Berlin, bei der Deutsch-Russischen Gesellschaft e. V. in Dresden und in der Heilig-Geist-Kirche in Bad Oeynhausen. Für die "Neuen Namen" aus Moskau und Chanty Mansijsk ist es im November der siebte Besuch. Das Konzert im großen Saal der Stadthalle steht unter der Schirmherrschaft von Generalkonsul Dr. Georgi Gerodes. Die "Jungen Sinfonikern" aus Bielefeld leiten das Konzert mit dem "Großen Tor von Kiev" musikalisch ein. Die russischen Gäste, die Gastgeber, Sponsoren und Freunde des Vereins nehmen am 17. November im Parkhotel an einem "Deutsch-Russischen Begegnungsabend" mit Konzert und Empfang teil. Die achtzehn russischen Jugendlichen der "Neuen Namen" geben mit dem Sinfonieorchester der "Jungen Sinfoniker", Bielefeld, bei Mercedes in Bielefeld ein Konzert, bei dem die jungen Russen teilweise als Solisten auftreten. Sechs Stunden intensive gemeinsame Proben reichen aus, um die russischen und deutschen Musiker zusammenzuführen. Am 22. November folgen die "Neuen Namen" einer Einladung von Generalkonsul Gerodes, zu einem Konzert vor dem diplomatischen Korps und geladenen Gästen im Generalkonsulat der Russischen Föderation in Bonn-Bad Godesberg ein Konzert zu geben. Generalkonsul Dr. Gerodes und Iwetta Woronowa, Präsidentin der Stiftung, würdigen die Verdienste des Gütersloher Vereins. Drei Chöre aus St. Petersburg geben Konzerte. Dem "Chorleiter-Ensemble" gehört Margarita Krassova an, die den Chor der "Elias" - Kathedrale leitet. Seitdem besuchen die St. Petersburg-Reisegruppen die "Elias"-Kirchengemeinde. Margarita Krassova bietet mit ihrem Chor ein Konzert, dem sich ein gemeinsames Abendessen im Gemeindehaus anschließt. Am 25. Juni erhält bei einer Festveranstaltung im Russischen Haus für Wissenschaft und Kultur in Berlin sowohl das Forum als auch der Vorsitzende eine der 18 "Goldmedaillen Michail Lomonossov", die Professor Viktor Schevtschenko an deutsche und russische Bürger verleiht. Mit Medaille und Urkunde wird die Förderung kultureller Beziehungen zwischen Deutschland und Russland gewürdigt.

2005 gibt es im Juni den ersten persönlichen Kontakt zum "Deutschen Klub" in Ufa. Dr. Olga Kopaneva, 1. Vorsitzende des Klubs, und Franz Kiesl treffen sich bei der Preisverleihung des Deutsch-Russischen Forums in den Räumen der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin. Das Forum und die "Neuen Namen" als Partner erhalten Ehrenurkunden für ihr Bürgerengagement. Dr. Olga Kopaneva hält am 28. Juni einen Vortrag über ihre am Fuße des Urals gelegenen Heimatstadt Ufa und über "ihren" "Deutschen Klub". Es findet im Februar der erste Kontakt zwischen den "Jungen Sinfonikern", Bielefeld, und der "Chopin-Musikschule" in Moskau zur Vorbereitung der Gemeinschaftskonzerte am 7. Oktober im "Haus der Regierung" und am 8. Oktober im "Musikhaus". 21 "Junge Sinfoniker" aus OWL wirken in diesem "Deutsch-Russischen Sinfonieorchester" mit. Dr. Walter Jürgen Schmid, deutscher Botschafter in Moskau, und Tatjana Wassilijewa, stellvertretende Moskauer Bürgermeisterin, begrüßen die zahlreichen Gäste, unter denen viele Veteranen sind. Die "Stimme Russlands" berichtet über das Konzert am 8. Oktober. Im Interview kommen Professor Dr. Ulrich Junge, 1. Vorsitzender der "Jungen Sinfoniker", Franz Kiesl, 1. Vorsitzender des Forums, und Steffen Leißner, künstlerischer Leiter der "Jungen Sinfoniker" zu Wort. Während der Moskau-Reise vom 4. bis 11. Juni besucht Franz Kiesl mit Iwetta N. Woronowa von der Stiftung "Neue Namen" Alexander Palizin, Direktor der Beethoven-Musikschule, um die Verleihung des "Dr. Zinkann-Preises" für die beste Interpretation einer Beethoven-Sonate vorzubereiten, die am 17. Dezember, dem 235 Geburtstag des Komponisten, in Anwesenheit von Botschafter Dr. Walter Jürgen Schmied stattfindet. Konzerte mit den "Neuen Namen" - es sind sieben Musikerinnen und Musiker und ein Sänger aus Moskau und ein Bajan-Quintett aus Surgut (Sibirien) - finden vom 15. bis 19. November in Harsewinkel-Greffen, in Gütersloh, bei Goldbeck Bau in Bielefeld-Ummeln und in Herzebrock-Clarholz statt. Bürgermeisterin Maria Unger gibt wieder, wie immer, einen Empfang im Rathaus. Sie ist auch neben Vizekonsul Dmitrij Nowikow Gast beim "Deutsch-Russischen Begegnungsabend" im Parkhotel. Im Kammerchor "Rossika" aus St. Petersburg wirken in diesem Jahr Sängerinnen des Ensembles "Kloster Neu Athos" aus Abchasien mit. Der Chor gibt zehn Konzerte in der Region und gestaltet musikalisch den Gottesdienst in drei katholischen Kirchen. Etwa 250 Gäste besuchen das "Kulinarische Konzert" auf Schloss Möhler mit der elfjährigen Pianistin Nastja Nesterowa und ihrer Lehrerin, der Pianistin und Sängerin Fira Isaewa, die auf Einladung des Ehepaars Heinermann vier Wochen in Herzebrock-Clarholz verbringen.

2006 wird am 22. Oktober im Foyer der Sparkasse mit mehr als 200 Gästen das 15-jährige Bestehen des Forums gefeiert. Von den Gastrednern sind zu nennen: Iwetta N. Woronowa, Stiftung "Neue Namen", Alexander Konev, Kultur- und Wissenschaftsminister der Autonomen Republik Chanty Mansijsk, Tatjana Wassilijewa, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Moskau, Michail Korolew, stellvertretender Generalkonsul der Russischen Föderation, Bürgermeisterin Maria Unger, Landrat Sven-Georg Adenauer, Elmar Brok, Abgeordneter im EU-Parlament, und Dr. Ernst-Jörg von Studnitz, früherer deutscher Botschafter in Moskau und 1. Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums in Berlin. Außerdem nehmen weitere Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik teil. Das Konzert der "Neuen Namen" mit fünfzehn jungen Instrumentalisten aus Moskau und Chanty Mansijsk sowie einer Sängerin und einem Sänger findet am 22. Oktober im großen Saal der Stadthalle statt. Die Moskauer Bajan-Virtuosen Professor Wladimir und sein Meisterschüler Iwan Sokolow geben am 9. April ihr zweites Konzert in Gütersloh. Das St. Petersburger Kinderballett "Edelweiß" tritt am 29. April und am 30. April auf. Der Kammerchor "Rossika" aus St. Petersburg singt in einem dreigeteilten Programm und in unterschiedlichen Kostümen mit "Musik am Hofe", "Gesang in Klöstern" "Lieder am Dorfrand" und "Stadtromanzen" an mehreren Orten der Region auf. Der St. Petersburger TV- & Radio-Kinderchor gibt am 6. August und am 26. November ein Konzert. Die neun Konzerte wurden von insgesamt 2.280 Menschen besucht. Mitglieder des Forums und Kulturdezernent Andreas Kimpel folgen der Einladung der Landtagsabgeordneten Ursula Doppmeier zum Besuch in der Staatskanzlei und im Landtag. Michael Breuer, Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten empfängt die 42 Teilnehmer zu einem Gespräch. Reisen gibt es im April mit 56 Teilnehmern nach St. Petersburg, im Juni mit 15 Teilnehmern nach Kasan und Ufa, im September mit jeweils 28 Teilnehmern nach Irkutsk und nach Moskau.

2007 besuchen fünf Schüler einer Moskauer Schule vom 29. Mai bis 5. Juni Gütersloh als Belohnung für die erfolgreiche Teilnahme an einem Gesangswettbewerb mit deutschsprachigen Liedern. Die Delegation, zu der ihre Lehrerin Olga Vetrova gehört, wird vom Präsidenten des "Interclubs Moskau", Dr. Valerij Voinow, und seiner Stellvertreterin Fira Isaewa, geleitet. Sieben Mitglieder des "Deutschen Klubs" in Ufa besuchen auf Einladung des Forums - quasi als Gegenbesuch der Deutschen im vorangegangenen Jahr - eine Woche lang Gütersloh und lernen viele Sehenswürdigkeiten in der Region kennen. Dr. Olga Kopaneva berichtet in einer gut besuchten Informationsveranstaltung in der Stadthalle über Baschkortastan und weist auf das hohe Potenzial für die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland hin. Die Delegation wählt in der vom Mitglied Wilfried Holzapfel in Oerlinghausen organisierten Bücherbörse eine große Zahl Bücher aus, die kurze Zeit später nach Ufa auf den Weg gebracht werden. Die deutsche Literatur ist überall in Russland sehr begehrt. Im Mai führt Dr. Birgit Osterwald die Reihe "Begegnung mit der russischen Literatur" ein. Als erste liest Tatjana Kutschtewskaja im Mai und im Juni aus ihren Büchern "Hier liegt Freund Puschkin" und "Meine sibirische Flickendecke". Im November folgt der russische Philosoph Wladimir Kantor mit seinem Buch "Willkür oder Freiheit". Eine sehr gut besuchte Lesung gibt es im Oktober mit Dr. Gabriele Krone-Schmalz. Das Thema: "Was passiert mit Russland?". Einhundert von der Autorin signierte Bücher werden verkauft. Das Forum organisiert Fahrten mit voll besetzten Bussen zu Veranstaltungen und Ausstellungen in Dortmund, Bielefeld, Bonn und Düsseldorf. Franz Kiesl besucht zum dritten Mal die Sommerschule der "Neuen Namen" in Susdal, nimmt am "Runden Tisch" teil und lernt Liza Dorogova aus Wolgograd kennen, die zum Jahreswechsel 2007/2008 für 4 Wochen nach Deutschland eingeladen wird und bei Gastgebern in Langenberg lebt. Beim Besuch einer Forum-Delegation in der Russischen Botschaft in Berlin am 2. November anlässlich eines Konzertes der "Neuen Namen" kommt es beim anschließenden Empfang zu einem Kontakt mit Professor Abdulkhan Akthamsjan von der Fakultät für Diplomaten der MGIMO-Universität in Moskau. Er lüdt die Reisegruppe des Jahres 2008 zu einem Besuch ein. Das musikalische Jahresprogramm beginnt mit einem anspruchsvollen Orgelkonzert am 7. Januar, dem Weihnachtstag der russisch-orthodoxen Kirche, von Elena Borisovets aus St. Petersburg. Weitere Konzerte gibt es mit dem St. Petersburger Vokalensemble "Anima", mit den Moskauer Bajan-Virtuosen, mit dem Ensemble "Harmonie" unter Leitung von Margarita Krassova und dem St. Petersburger TV- & Radio-Kinderchor. Am 4. Oktober spielt das Orchester "Deutsch-Russische Begegnung" mit den "Jungen Sinfonikern" und 27 jungen Musikerinnen und Musikern der Moskauer "Chopin Musikschule". Dirigenten sind der deutsche Steffen Leißner und der russische Vladimir Ryshajev. Zwei Tage später wird das Konzert in der Bielefelder Oetkerhalle wiederholt. Die "Neuen Namen" kommen zum zehnten Mal nach Gütersloh. Das Forum feiert dieses Ereignis in den Räumen der Volksbank Gütersloh mit einem Konzert und anschließendem Empfang. Das Hauptkonzert in der Stadthalle findet am 25. November statt. Neben Klassik und Volksmusik wird dieses Mal auch Jazz geboten. Die "Neuen Namen" sind zum dritten Mal einen Vormittag lang Gäste in der Grundschule in Gütersloh-Nordhorn, um sich und ihre Instrumente vorzustellen und ein Konzert zu geben. "Eine Sternstunde für das Konzertpublikum in Gütersloh" ist das Konzert am 30. Oktober mit der Russischen Nationalphilharmonie unter Leitung des hoch angesehenen und beliebten Dirigenten Vladimir Spivakov. Dieses Ereignis geht zurück auf die Begeisterung über das Spivakov-Konzert beim Besuch der Forum-Reisegruppe im September 2004 in Irkutsk. Der große Saal der Stadthalle ist bereits vier Wochen vor dem Konzert ausverkauft. Das Forum selbst verkauft 342 Eintrittskarten, viele von ihnen weit über die Grenzen des kulturellen Einzugsgebiets von Gütersloh hinaus. Auf einem Empfang für Spivakov und den ihn begleitenden grandiosen Pianisten Nikolai Tokarev nach dem Konzert trägt Franz Kiesl dem Dirigenten die Ehrenmitgliedschaft des Forums an, die dieser mit Freude annimmt. Reisen gibt es im April nach St. Petersburg, im Juni nach Kasan und im September nach Moskau.

2008 beginnt das Jahresprogramm wieder mit dem Orgelkonzert von Elena Borisovets aus St. Petersburg, dieses Mal am 6. Januar, dem Vorabend des russisch-orthodoxen Weihnachtsfestes. Eine große Überraschung hat das Tanz- und Gesangsensemble "Miras" aus der in Tatarstan gelegenen Provinzstadt Sainsk am 12. und 13. März zu bieten. Zwanzig junge Künstlerinnen und Künstler im Alter zwischen 8 und 16 Jahren kommen auf Einladung des Forums zum ersten Mal nach Deutschland. Die Kostüme fallen durch ihre Farbenpracht auf. Tänze und Gesänge sind professionell. Das Ensemble aus der gemischt-religiösen russischen Teilrepublik ist eine Demonstration dafür, dass Muslime und Christen, Russen und Tataren friedlich zusammenleben können. Die Reise ist von der Zeitung "Republik Tatarstan" und einigen Sainsker Firmen finanziell gefördert. Eine große Attraktion im Kulturprogramm des Landesturnfestes vom 22. bis 24. Mai sind die Auftritte des 35-köpfigen St. Petersburger Kinderballetts "Edelweiß". Die Beziehung zu diesem Kinderballett geht zurück auf eine Begegnung anlässlich der St. Petersburg-Reise im Jahr 2006. Die Kinder begeistern in farbenprächtigen Kostümen mit ihren Tänzen und Gesängen die zahlreichen Besucher der verschiedenen Veranstaltungen aus ganz Nordrhein-Westfalen. Irina Polikarpova, die Leiterin der Ballettschule, schreibt später in einem Brief, welch große Bedeutung für sie, die begleitenden Pädagoginnen und die jungen Künstlerinnen und Künstlern der Aufenthalt und die Auftritte in Gütersloh hatten. Der Kammerchor "Rossika" ist wieder zu Gast. Der Besuch des Chors ist Anlass, Seine Eminenz Erzbischof Feofan, Oberhaupt der Berliner Diözese der russisch orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarachts zu bitten, am 9. November einen Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche zu zelebrieren, in dem "Rossika" den Gesang der Liturgie gestaltet. Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Empfang statt, zu dem Bürgermeisterin Maria Unger einlädt. Erzbischof Feofan trägt sich in das "Goldene Buch der Stadt Gütersloh" ein. Während seines Aufenthalts in Gütersloh gibt "Rossika" Konzerte in mehreren Kirchen, darunter sind drei Gemeinschaftsveranstaltungen mit einem deutschen Chor. Weitere musikalische Veranstaltungen sind: Konzert mit den "Moskauer Bajan-Virtuosen", ein Violinkonzert mit dem 14-jährigen Dmitrij Smirnov aus St. Petersburg, den seine Mutter am Flügel begleitet, ein Konzert mit dem Vokalensemble "Anima" aus St. Petersburg, ein Konzert mit "Musica Noema" unter Leitung der St. Petersburgerin Elena Borisovets und das Konzert mit dem St. Petersburger TV- & Kinderchor. Am 19. Oktober geben die "Neuen Namen" zum elften Mal ein Konzert in der Gütersloher Stadthalle. Das klassische Programm bieten junge Talente aus Moskau und Volksmusik spielt das Ensemble "Souvenir aus Sibirien" aus Chanty Mansijsk. Die jungen Musikerinnen und Musiker besuchen in diesem Jahr Grundschulen in Gütersloh-Nordhorn, in Rheda und in Bielefeld-Senne, um sich und ihre Instrumente zu präsentieren und um ein Konzert zu geben. Die Schüler im Alter zwischen 6 und 10 Jahren sind ein interessiertes Publikum, dessen Zuneigung zu den russischen Gästen sich darin äußert, dass sich jedes Kind ein Autogramm von den jungen russischen Künstlern geben lässt. Vorträge gibt es in der Aula der Volkshochschule am 7. April mit Sven Singhofen zum Thema "Russland nach den Präsidentenwahlen", am 8. September mit Prof. Christiane Bimberg über die deutsch-russischen Beziehungen aus historischer Sicht und persönlichem Erleben. Am 27. Oktober rezitiert Stephan Gohlke Werke von Kurt Tucholsky und am 8. Dezember liest Heinz Pastel aus dem Buch "Deutsche Prinzessinnen in Russland". Reisen gibt es im April nach St. Petersburg, im Mai nach Moskau, im Juni nach Kasan und im September nach Irkutsk.